FMIS Vergleich
Farm Management Information Systems Vergleich 2020
Der Bericht kann hier eingesehen werden.
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FMIS Einleitung:
FMIS vernetzen Daten und Maschinen am landwirtschaftlichen Betrieb zum Bauernhof 4.0. Durch die fortschreitende Digitalisierung in der Landwirtschaft, etwa durch den verstärkten Einsatz von modernen Sensoren etwa an Maschinen, werden am Feld, am Traktor oder im Stall immer mehr Daten generiert. Diese enormen Datenmengen, sog. „Big Data“, gilt es sinnvoll zu sog. „Smart Data“ zu vereinfachen und für den Landwirt zu nützlichen Entscheidungshilfen zu bündeln. Diese zentrale Aufgabe vollbringt ein Farmmanagement- und Informationssystem (FMIS). Der Landwirt wird durch diese Entwicklungen aber auch mehr und mehr zu einem Manager von Daten.
Es gibt eine Fülle bzw. „Dschungel“ an neuen und etablierten FMIS-Anbietern im deutschsprachigen Raum, sodass eine Gesamt-Übersicht sämtlicher Anbieter nicht zielführend sinnvoll ist. Die Systeme entwickeln sich stetig weiter, sodass eine Momentaufnahme nur bedingt aussagekräftig ist. Aus diesem Grund beschränkt sich die FMIS-Übersicht zunächst auf geringere Anzahl von Anbietern.
Ein FMIS unterstützt den Nutzer bei der Automatisierung bestimmter Abläufe, wie zum Beispiel der schlagbezogenen Aufzeichnung einzelner Maßnahmen um die gesetzlichen Aufzeichnungsverpflichtungen einzuhalten oder der minutengenauen Zeiterfassung von Maßnahmen zur Lohnabrechnung. Durch fundierte Daten und Fakten, welche ein FMIS übersichtlich und schnell bereitstellen kann, ist der Landwirt in der Lage seine Entscheidungen und seinen Ressourceneinsatz zu optimieren und so seinen Betrieb wirtschaftlicher und wettbewerbsfähiger zu betreiben. Die in der Vergangenheit vorherrschende „Zettelwirtschaft“ und die Nutzung eines Drehkalenders für Aufzeichnungen wird den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Dafür haben sich die Rahmenbedingungen und Auflagen mit denen sich ein Landwirt heutzutage konfrontiert sieht zu stark verändert. Neben dem „Bauchgefühl“ bei Entscheidungen stellt ein FMIS dem Benutzer also fundierte Daten und Fakten und eventuell sogar Handlungsempfehlungen zur Verfügung, sodass betriebliche Entscheidungen besser gefällt werden können.
Es kann weiter festgehalten werden, dass die digitale Entwicklung sehr schnell voranschreitet. Für alle Beteiligten im Landwirtschaftssektor gilt es in diesem Sinne nicht stehenzubleiben, sondern die digitale Evolution mitzugehen, welche die gesamte Agrarbranche erfasst hat. Dabei werden sich die Branchengrenzen zwischen Agrarwirtschaft und IT-Sektor durch diese rasche Entwicklung weiter auflösen.
Ein FMIS hilft dem Landwirt dabei den „Datendschungel“ sinnvoll nutzen zu können. Ein Trend bei FMIS Programmen geht dahin, den Betrieb als Ganzes zu optimieren und nicht nur Teilbereiche. Dies wird umgesetzt, indem alles auf einer Plattform angeboten wird, von der Ackerschlagkartei, dem Tiermanager bis hin zu Lohnabrechnungen oder Berichten. Anhand der folgenden Aussage des Vorsitzenden der Gesellschaft für Informatik in der Landwirtschaft (GIL), Michael Clasen, soll der Vorteil einer ganzheitlichen Betrachtung hier kurz auf den Punkt gebracht werden. Clasen meint etwa, dass man zwar mit einer Sauenplaner-Software effizient Sauen produzieren kann, jedoch zeigt dieses Programm dem Landwirt nicht, ob es für dessen Betrieb sinnvoller wäre, eigentlich Puten zu halten.
Um den in der österreichischen Landwirtschaft wichtigen Bereich der Innenwirtschaft nicht vollständig bei der FMIS-Übersicht außer Acht zu lassen, wird im Rahmen dieser Arbeit auch jedes betrachtete FMIS auf eine Funktion in Bezug auf ein Herdenmanagementsystems hin untersucht.
Ein Trend in der Landwirtschaft ist auch, dass eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung im Bereich der Düngung und des Pflanzenschutzes verstärkt zum Einsatz kommen wird. FMIS tragen hierzu einen wesentlichen Beitrag bei. Siehe dazu auch Punkt 5 im Bericht.